Wir haben uns in der neuen Einleitung zum jüngeren Paläolithikum auf einen theoretischen Aspekt aus der Forschung konzentriert. Hierbei geht es um den Ursprung von kultureller Modernität. Dabei handelt es sich um diejenige geistige Befähigung zu einem abstrakten und symbolischen Denken, die uns heute auszeichnet. Sehr lange ist man davon ausgegangen, dass es im Mittelpaläolithikum noch gar keine symbolischen oder künstlerischen Hinterlassenschaften gegeben habe und Funde dieser Art erst im Aurignacien auftauchen würden. Demnach seien Neandertaler kulturell nicht modern gewesen. Vertreter dieser Theorie gehen davon aus, dass Neandertaler zwar flexible aber keineswegs innovative Jäger und Sammler waren. Mit dieser Annahme ist die Theorie einer "Human revolution" diskutiert worden, wonach der Beginn des Jungpaläolithikums mit einer kulturellen Explosion assoziiert wurde. Während dieses revolutionären Vorgangs soll der anatomisch moderne Mensch sein modernes Verhalten entwickelt haben. Archäologen haben sogar Checklisten mit Merkmalen für diese Modernität definiert. Inzwischen wird der Begriff aber sehr stark kritisiert und man geht vielmehr davon aus, dass die Grundlagen für abstraktes Denken weit in das Mittelpaläolithikum zurückreichen und außerdem nicht beim Homo sapiens allein zu suchen sind.
Im Artikel zum Aurignacien haben wir einen neuen Abschnitt der Bedeutung von Tierstatuetten gewidmet. Darin diskutieren wir anhand der Figurinen über kommunikatives und kulturelles Gedächtnis.
Das Jungpaläolithikum bleibt nach wie vor eine sehr aufregende Periode in der Ur- und Frühgeschichten Archäologie. Wir können Euch versichern, dass dies nicht die letzten Ergänzungen gewesen sind und neue Artikel in Planung sind.
In diesem Sinne wünsche ich allen viel Spaß beim Lesen und einen schönen Tag :-)
Viele Grüße,
Jan
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