Art of the Celts

Autor: Lloyd und Jennifer Laing

Kategorie: Sammelwerke

Verlag: Thames & Hudson world of art

Zusatz: Aus dem Jahr 2000.

Schwierigkeitsgrad: Anfänger bis Fortgeschrittene

Erster Eindruck

Gute Einführung in das Thema keltische Kunst.

 

Beschreibung

Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich um die populärwissenschaftliche Aufbereitung des Themas Kunst der Kelten von Lloyd und Jennifer Laing, die auf eine umfangreiche Publikationsliste zu diesem Topos in der anglophonen Welt verweisen können. Lloyd Laing war zum Zeitpunkt der erneuten Publikationen des Buches im Jahre 2000 Senior Lecturer an der Universität von Nottingham. Die Erstpublikation des Buches stammt aus dem Jahr 1992.

Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel mit einer unterschiedlichen Anzahl von Unter-kapiteln, die sich chronologisch und thematisch vor allem an der Arbeit P. Jacobsthals aus dem Jahr 1944 orientieren.[1] So wird aus dessen Werk der früheste nachweisbare Beginn keltischer Kunst in der Hallstattzeit gesehen.

Das Buch beginnt daher im zweiten Kapitel nach einem Preface und einer längeren Einführung in das Thema Kelten mit der Kunst der Hallstattzeit, wobei diese anhand einer großen Anzahl prominenter wie auch weniger bekannter Fundstücke erläutert wird. Die Autoren gehen ferner auf die kulturellen Einflüsse auf die Kunst der Stufen Ha C und Ha D aus dem Mittelmeerraum durch Import und Ideentransfer ein. Problematisch ist jedoch die Idee von L. und J. Laing, keltische Kunst an Artefakten der nordischen Bronzezeit wie dem Sonnenwagen von Trundholm nachweisen zu wollen.

Im dritten Kapitel wird dann ausführlich die Kunst der Latènezeit sowohl auf dem Festland als auch auf den britischen Inseln beschrieben. Zunächst geben die Autoren einen Einblick in die bereits von Jacobsthal definierten Stile. So werden die Charakteristika sowohl des Frühen Stils als auch des Waldalgesheim-, Schwert- und plastischen Stils beschrieben. Dabei beschränken sie sich nicht bloß auf eine pure kunsthistorische Analyse der entsprechenden Fundstücke, sondern erläutern auch die historisch-archäologisch nachweisbaren Ereignisse.

Weitere Unterkapitel behandeln die Skulpturen der als keltisch bezeichneten Gebiete Europas sowie Münzwesen und keltische Kessel. Im Kapitel zu Stelen und anthropomorphen Darstellungen wird jedoch das Alter der Arbeit am deutlichsten, da hier die 1997 entdeckte Sandsteinstele vom Glauberg fehlt, was jedoch aufgrund des Erstpublikationsdatums nicht verwunderlich ist, mit der Neuauflage im Jahr 2000 jedoch hätte aktualisiert werden können.

Das vierte Kapitel behandelt die eisenzeitliche Kunst in Britannien und Irland mit ihrer internen Gliederung nach Styles I-V sowie die Kunst nach der Eroberung durch das römische Imperium. Auch hier wird wie auch in den vorrangegangenen Kapiteln anhand vieler Fundstücke und reicher Bebilderung eine umfassende und verständliche Einsicht in die Perioden gegeben.

In Kapitel 5 wird schließlich auf die sogenannte Renaissance of Celtic art  in Britannien und Irland nach Abzug der römischen Besatzungsmacht in der Spätantike eingegangen. Hierbei wird vor allem auf den Hauptträger keltisch anmutender Kunst, die christliche Kirche, verwiesen, da der Großteil an Bildträgern in britischen und irischen Klöstern entstanden ist. Die Autoren spannen den Bogen in diesem Kapitel vom 4. Jahrhundert bis ins Hochmittelalter.

Das letzte Kapitel des Buches ist schließlich dem Pseudokeltentum gewidmet, das in Irland bereits im 16. Jahrhundert begann und über weite Teile West- und Mitteleuropas bis heute vor allem in Form der Druidomanie Verbreitung findet [P. Jacobsthal, Early Celtic Art (Oxford 1944)].

 

Fazit

Lloyd und Jennifer Laing bieten dem Leser mit guten Englischkenntnissen eine lohnende, aber etwas veraltete Einführung in die keltische Kunst von ihren Anfängen bis ins Hochmittelalter. Hierbei gehen sie sowohl auf die Kelten in der Latènezeit als auch auf das keltische Großbritannien/Irland bis ins 12. Jahrhundert ein und bieten so einen chronologisch und räumlich sehr breiten Einblick in das Thema.

Gewöhnungsbedürftig ist die Aufmachung des Literaturverzeichnisses und der Abbildungsnachweise, da diese in einem sehr klein gedruckten Fließtext verfasst sind, in dem lediglich der Buchtitel beziehungsweise die Ausstellungsorte der abgebildeten Fundstücke hervorgehoben werden.

Hervorragend ist jedoch das Glossar, das wichtige Fachbegriffe in kurzen Texten näher erläutert und Motive keltischer Kunst in schematischen Zeichnungen verständlich macht.

 

Details

Umfang: 216 Seiten

ISBN: 0-500-20256-7

Preis: ca. 20,0 €

Buch Kauflink: Art of the Celts: From 700 B.C. to the Celtic Revival (World of Art)

Datum der Rezension: 20.03.2010

Rezensent: Jens

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