Archäologisch-Historische-Methode

Die Archäologisch-Historische-Methode wurde in ihren Grundzügen von Hans Jürgen Eggers geprägt. Sie kann Chronologien für archäologisch bekannte Kulturen erzeugen, sofern diese in einem Güteraustausch mit einer historisch bekannten - also schriftführenden - Kultur verwickelt waren. Hierfür gibt es nach Eggers drei methodische Wege, um Chronologien erstellen zu können.

Importdatierung

Bei dieser Methode kann das Alter von Kulturen etc dadurch bestimmt werden, indem man beobachtet, welche Importe sie aus historisch absolut fassbaren Kulturen bezogen haben. Es kam oft vor, dass nicht-historische und nicht-schriftliche Kulturen mit historischen Kulturen in Kontakt standen. Wenn man nun die Güter der schriftlich-historischen Kultur absolut datieren kann, kann man diese Daten auf die nicht-historische Kultur übertragen. Je intensiver der Austausch war, desto genauer kann datiert werden.  

Zum Beispiel: In Ägypten wird zu Ehren eines Pharaos eine Vase mit dessen Abbild hergestellt und diese gelangt als Import bei irgendwelchen Kulturen, die im Gegensatz zu Ägypten, weder Schrift noch Chronologie kennen, und wird dort mit einem Mann als Grabbeigabe bestattet, so kann man sagen: Dieser Mann muss zur Zeit des Pharaos gelebt haben oder zumindest unmittelbar danach, vielleicht in der zweiten Generation nach diesem Pharao aber nicht unbedingt später. Demnach muss die Vase vor seinem Tod hergestellt worden sein und ist demnach ein terminus ante quem.

Kreuzdatierung

 Haben zwei Kulturen gegenseitig Güter ausgetauscht, so kann eine sehr genaue "Kreuzdatierung" durchgeführt werden. Diese ist allein deshalb genauer, weil in diesem Fall sowohl die nicht-historische als auch die historische Kultur einem sehr regen Güteraustausch standen, d.h. beide haben Güter gegeben und genommen.

Kettendatierung

Weniger sicher ist die so genannte Kettendatierung, bei der eine historisch fassbare Kultur A mit einer nicht-historischen Kultur B Güter ausgetauscht hat und diese (B) wiederum mit einer weiteren nicht-historischen Kultur C Güter ausgetauscht hat. Mit dieser Methode kann man feststellen, ob A, B und C zeitgleich existiert haben etc. Heute greift man auf derartige Methoden nur noch selten zurück. Es gibt inzwischen eine Vielzahl an absoluten Datierungsmöglichkeiten.

Verwendete Literatur

Autor Titel Seite
Eggers Einführung in die Vorgeschichte 134-137

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