Funde einer Grabung

Kleinfunde von besonderer Qualität

Vollkommen unbeschädigte Gefäße und Scherben, welche, zusammengesetzt, ein ganzes Gefäß ergeben, werden mitunter dieser Kategorie zugeschrieben. Hinzu kommen bezeichnende Objekte aus Metall, Glas, Knochen, Stein, Holz, Überreste von Geweben und Geflechten. Alle diese Funde müssen dreidimensional eingemessen und punktgenau auf der Planzeichnung eingetragen werden. Letztlich erhalten sie eine eigene Fundnummer.

Stratigraphisch bedeutsame Kleinfunde

Objekte, welche für die Deutung eines Baus wichtig sind, oder vollständig in  "Kulturschichten" eingebettet sind, fallen unter diesen Oberbegriff. Zusätzlich werden Fundstücke, die direkt in Begehungsoberflächen gefunden wurden, weil sie während ihrer Benutzungszeit herunterfielen und festgetreten wurden oder aus geschlossenen Funden, welche sich auf Begehungsoberflächen befinden, dieser Kategorie angerechnet. Diese müssen wie Funde aus 1.) behandelt werden.

Kleinfunde von geringerer stratigraphischer Bedeutung

Funde, die einer Begehungsfläche nicht konkret zugewiesen werden können, d.h. bei denen auch die Möglichkeit besteht, sie könnten aus einer anderen Schicht stammen, gehören diesem Oberbegriff an. Dazu werden desweiteren gezählt: jene Funde, die direkt auf Böden/Oberflächen liegen und keine geschlossenen Funde darstellen; solche aus dem schlammigen Bodensatz von Trauf- oder Sickergräben oder Entwässerungsrinnen; Gegenstände aus der Sohle einer Entwässerungsrinne oder eines Wehrgrabens; Fundstücke aus eingestürzten/Überresten von Mauern, die aus Holz und Erde bestehen sowie aus schalenbauartigen Steinmauern. Die Registrierung diese Kleinfunde erfolgt nach kleineren Flächenabschnitten und erfordert keine dreidimensionale Einmessung.

Kleinfunde aus Pfostengruben und anderen Störungen

Feststellung muss nicht punktgenau erfolgen, ihre Bedeutung für die Stratigraphie ist geringfügig, weil sie oftmals nicht zeitgenössisch sind, sondern schon zum Zeitpunkt ihres In-die-Pfostengrube-Werfens veraltet und als wertlos erachtet wurden.

Streufunde

Objekte, deren Fundlage auf dem Planum nicht mehr genau feststellbar ist, werden unter diesem Begriff subsumiert. Ebenso Funde, die nachträglich durch Zufall auf den Abraumhalden gemacht wurden, gelten als Streufunde. Kleinfunde dieser Kategorie sollte man kennzeichnen nach Grabungsfläche, Planum und Tiefenlage - sofern es noch möglich ist.

Verwendete Literatur

Autor Titel Seite
Gersbach Ausgrabung heute 46-50

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